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20.05.21

„Sprich darüber“: Aktionen zur Prävention sexualisierter Gewalt des Tischtennis-Verbandes Niedersachsen



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Präsidium verabschiedet Schutzkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt. (Foto: TTVN)

Mit der Verabschiedung eines eigenen Schutzkonzepts hat der TTVN im Jahr 2019 den Grundstein dafür gelegt, alle Athletinnen und Athleten im Verband bestmöglich vor sexualisierter Gewalt zu schützen.

Alle Trainerinnen und Trainer, die an den Stützpunkten des Verbands tätig sind, haben an der Entwicklung von Verhaltensregeln des Schutzkonzepts mitgearbeitet und sich schriftlich dazu verpflichtet, diese Verhaltensregeln bei der Arbeit mit den Athletinnen und Athleten einzuhalten. Darüber hinaus ist das Schutzkonzept ein fester Bestandteil des Curriculums der verbandlichen Trainer Aus- und Fortbildung.

 

Athlet*innen und Eltern sind eng eingebunden

Neben konkreten Verhaltensregeln für Trainer*innen ist das speziell für die Athletinnen und Athleten entwickelte Kapitel „Sprich darüber“ ein zentraler Baustein des Schutzkonzepts. Hier werden in einem Leitfaden Athletinnen und Athleten in altersgerechter Sprache dazu ermutigt, sich im Verdachtsfall jederzeit an die vom TTVN benannten Vertrauenspersonen Nina Tschimpke und Monika Pietkiewicz oder direkt an die Clearingstelle des LSB zu wenden. „Uns als Verband wurde klar, dass unsere Athletinnen und Athleten und deren Eltern in den Mittelpunkt des Schutzkonzeptes gehören. Nur so haben wir die Chance, ein vertrauensvolles Umfeld zu schaffen und effektiv zu unterstützen“, sagt Tschimpke über die Entwicklung des Leitfadens. Deshalb haben Pietkiewicz und Tschimpke im letzten Monat in mehreren Zoom-Meetings allen 85 Kaderathletinnen/Athleten und deren Eltern den Leitfaden und sich als Vertrauenspersonen vorgestellt. Die Rückmeldungen von Eltern und Kindern waren durchweg positiv.

 

Schutzkonzepte auch in Vereinen etablieren

Mit einer großen Mitgliederumfrage zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt hat sich der TTVN an alle Vereine gewandt. Die zentralen Fragen lauteten, wie präsent das Thema bereits in der Vereinswelt sei und welche Maßnahmen die Vereine bereits ergreifen. Die Resonanz zeigte, welchen Stellenwert das Thema auch in den Vereinen hat, denn weit über 100 Vereine beteiligten sich an der Umfrage. Auch wenn eines der Ergebnisse der Umfrage war, dass Präventionsarbeit gegen sexualisierte Gewalt für die Mitgliedervereine des TTVN noch überwiegend Neuland ist und durchaus Handlungsbedarf besteht, so war das Interesse vieler der befragten Spartenleiter an Informationen und Schulungen zum Thema PSG (am Anfang einmal in Klammern setzen) bemerkenswert positiv. Deswegen hat der TTVN zunächst 20 Vereinsvertreter, die im Anschluss der Anonymisierten Umfrage freiwillig ihre Kontaktdaten mitgeteilt haben, zu einem speziell konzipierten Webseminar eingeladen., So konnten die Teilnehmer das Schutzkonzept des TTVN kennenlernen und  intensiv über die Übertragbarkeit des Konzepts auf die eigene Vereinsarbeit  diskutieren. „ Das erste Webseminar zum Thema Schutzkonzept im Verein hat gezeigt, dass immer mehr Vereine die Notwendigkeit sehen, ein eigenes Schutzkonzept zu entwickeln. Solange man sich bei der Erstellung eines Schutzkonzeptes an die alltäglichen Fragen des gemeinsamen Umgangs im Sport hält, ist die Betroffenheit und damit die Motivation der Teilnehmer sehr groß. Deswegen werden wir in Zukunft wiederholt Webseminare zu diesem Thema für unsere Vereine anbieten.“ resümiert Markus Söhngen als Referent für Lehrarbeit verantwortlich für die Trainer Aus- und Fortbildungen im TTVN.

 

Das Fazit nach zwei Jahren Präventionsarbeit im TTVN, so Markus Söhngen und Nina Tschimpke einmütig: „Unser Schutzkonzept mit seinen unterschiedlichen Bausteinen wie auch unsere diesbezüglichen Angebote wurden sowohl von Trainer*innen, Athlet*innen wie auch Mitgliedsvereinen sehr gut angenommen. Doch wir dürfen bei dem Thema keinesfalls nachlassen, wir müssen die Prävention sexualisierter Gewalt in unserem Verband weiter stärken und auch die Vereine weiter für dieses Thema sensibilisieren und bei Maßnahmen unterstützen.“

 

Weitere Informationen und Aktionen zum Thema finden sich auch der Homepage des TTVN unter www.ttvn.de.