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30.07.21

Mia Griesel und Faustyna Stefanska gewinnen Gold bei Jugend EM in Kroatien



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Für Mia Griesel (2.v.r.) und Faustyna Stefanksa (1.v.r.) war der Gewinn der Goldmedaille bei U15 Jugendeuropameisterschaft der Startschuss für eine intensive Saisonvorbereitung. (Foto: Lara Broich)

Die Europameisterinnen im Team-Wettbewerb der Schülerinnen kommen aus Deutschland.

Bei der U15-Jugend-EM in Varazdin (Kroatien) sicherten sich die 15 Jahre alten ‚Routiniers‘ Annett Kaufmann und Mia Griesel (MTV Tostedt) unterstützt von den erst 11 und 13 Jahre alten Talenten Josephina Neumann und Faustyna Stefanska (MTV Engelbostel-Schulenburg) mit einem im Ergebnis deutlichen, aber hart umkämpften 3:0-Erfolg über die Ukraine die Goldmedaille, die sie aus den Händen von ETTU- und DTTB-Vizepräsidentin Heike Ahlert erhielten.

 

Verdienter Titelgewinn nach beeindruckenden Leistungen

Einen Tag nach dem hauchdünnen 3:2-Krimi im Halbfinale gegen Polen erspielte sich Deutschland mit einem hochverdienten 3:0-Sieg über die Ukraine den Titel. Der topgesetzte Goldmedaillenkandidat war mit der ungeschlagenen Europe-Youth-Top-10-Siegerin Annett Kaufmann (Böblingen) und der Top-Ten-Vierten Mia Griesel (Tostedt) sowie den Nachwuchshoffnungen Josephina Neumann (Langstadt) und Faustyna Stefanska (Engelbostel-Schulenburg) mit Ausnahme der Polen-Partie mühelos durch das Turnier spaziert und wurde auch im Finale seiner Favoritenrolle vollauf gerecht. Einer der ersten Gratulanten war Ralf Tresselt, der als DTTB-Vizepräsident Jugendsport zusammen mit der gesamten deutschen Delegation auf der Tribüne mitgefiebert hatte. Tresselt lobte: "Ich freue mich riesig für die Mannschaft. Nach dem Krimi im Halbfinale gegen Polen gestern waren die Mädchen heute total fokussiert und und klar das bessere Team. Sie haben verdient die Goldmedaille gewonnen und können darauf stolz sein. Auch die Schüler haben mit Platz fünf nicht enttäuscht. Es ist sehr erfreulich, dass das Turnier für den DTTB so erfolgreich begonnen hat. Ich hoffe, wir können den Schwung aus dem Mannschaftsturnier mit in die Individual-Wettbewerbe nehmen."

 

Mia Griesel legt den Grundstein zum Sieg

Den Grundstein zum Titelgewinn legte gleich im ersten Einzel Mia Griesel. Die Viertplatzierte des Europaranglistenturniers sorgte mit ihrem 3:2-Erfolg über die gegnerische Nummer 1 Veronika Matuinina sofort für das wichtige Break. Im Entscheidungssatz bewies die kampfstarke Tostedterin einmal mehr, warum ihr „ein guter Kopf“ in brenzligen Situationen nachgesagt wird: Nach einer 10:8-Führung blieb Griesel vom Ausgleich der Ukrainerin unbeeindruckt und verwandelte ihren dritten Matchball zur wichtigen 1:0-Führung. Anschließend strahlte die 15-Jährige: "Ich bin natürlich sehr glücklich und stolz, dass wir den Europameistertitel geholt haben. Wir waren vor dem Match ziemlich aufgeregt, denn ein EM-Finale ist schon etwas sehr Besonderes. Mir hat es viel Sicherheit in den knappen Situationen gegeben, dass meine Teamkolleginnen so stark mitgefiebert haben. Ich bin auch sehr froh, dass das Doppel mit Annett so gut geklappt hat."

 

Leaderin Annett Kaufmann ist für ihr Team eine Bank

Deutschlands Spitzenspielerin Annett Kaufmann war wie in allen Spielen zuvor auch heute erneut eine Klasse für sich und für ihre Mannschaft eine Bank. Die bei dieser EM bislang in keinem ihrer Einzel auch nur ansatzweise in Gefahr geratene Böblinger Bundesligaspielerin überließ ihrer Kontrahentin Sofia Sheredeha in drei Sätzen gerade einmal 12 Punkte und baute den deutschen Vorsprung souverän auf 2:0 aus. Im Stile einer echten Leaderin lobte Annett Kaufmann, die ab morgen auch im Einzel, Doppel und Mixed zum engsten Kreis der Titelaspirantinnen gehört, vor allem ihr Team: "Ich bin sehr zufrieden, dass wir den Sieg geschafft und den Titel geholt haben. Ich bin stolz auf auf die gesamte Mannschaft. Jede hat zum Sieg beigetragen, auch unsere beiden Minis mit ihren unglaublichen Anfeuerkünsten. Das Finale war in einigen Situationen sehr knapp, man konnte spüren, dass beide Teams sehr nervös waren."

 

Küken klatschen nicht nur das Doppel zum Sieg

Das Doppel Kaufmann/Griesel sorgte dann für den Schlusspunkt. Das von Spiel zu Spiel besser harmonierende Duo setzte sich gegen die Kombination Matuinina/Anastasia Khachaturova in vier Sätzen durch. Die ersten drei Durchgänge endeten jeweils nur mit zwei Punkten Unterschied, bevor sich  Kaufmann/Griesel in Satz vier frühzeitig absetzten und mit 11:5 den Sieg und den Titel für Deutschland sicherten.

Das ganze Finale über erhielt das Team lautstarken Rückhalt nicht nur von der Zuschauertribüne, sondern auch von den Mannschaftsküken Josephina Neumann und Faustyna Stefanska, die unermüdlich für Stimmung sorgten und sich anschließend ebenfalls über ihren ersten Europameistertitel freuen durften. "Super, wie Mia und Annett dem ganzen Druck Stand gehalten haben. Wir hatten einen tollen Teamgeist und verstehen uns sehr gut. Josie und ich haben jedenfalls das ganze Turnier beim Anfeuern alles gegeben", sagte die 13 Jahre alte Stefanska. Die noch zwei Jahre jüngere Josie Neumann meinte: "Ich bin stolz auf uns alle. Die beiden großen Mädchen haben sehr gut gespielt, und Faustyna und ich haben nicht nur auf der Bank immer lautstark mitgefiebert, sondern auch bei unserem Einsatz in der Vorrunde ein gutes Doppel gespielt."

 

Lara Broich: „Den Titel mit einer großartigen Teamleistung verdient“

Bundestrainerin Lara Broich zollte der gesamten Mannschaft ein Lob für den beeindruckenden Auftritt gegen die Ukraine: „Das war heute erneut eine sehr starke Leistung, denn das Ergebnis 3:0 sieht klarer aus als es war. Es waren einige brenzlige Situationen dabei, aber Annett und Mia hatten immer Lösungen parat und waren genau zum richtigen Zeitpunkt voll da. Außerdem haben auf der Bank die beiden Minis Josie und Faustyna Stimmung für ein ganzes Team gemacht, dazu noch die Anfeuerung von der deutschen Delegation auf der Tribüne, die viel geholfen hat – es hat einfach alles gepasst heute.“

Die engagierte Bundestrainerin sprach von einem hochverdienten Titelgewinn: „Wir haben vom ersten Spiel in der Vorrunde bis hin zum Finale ein tolles Turnier gespielt und waren auf voll auf unser Ziel fokussiert. Der Sieg in dem schweren Halbfinale gegen den Polen, bei dem wir einen Rückstand gedreht haben, hat uns zusätzlich noch einmal gepusht. Wir haben uns den Europameistertitel mit einer geschlossenen und großartigen Mannschaftsleistung verdient. Alle haben ihre Aufgabe angenommen und dazu beigetragen, dass dieses Ergebnis dabei herausgekommen ist. Die Mädels haben sich mit dem Gewinn der Goldmedaille selbst das schönste Geschenk gemacht und sich für all das belohnt, was sie in den letzten Jahren investiert haben. Das ganze Team hat hier auch für Jele Stortz gekämpft, die ja leider wegen einer Verletzung nicht dabei sein konnte. Ihr gehört auch ein Teil der Goldmedaille.“

 

Die Bundestrainerin bedankt sich beim Team hinter dem Team

Der Erfolg von Varazdin ist für Lara Broich weit mehr als nur das bloße Ergebnis eines Turniers: „Wir haben seit dem Beginn der Pandemie die turnierfreie Phase in der Coronazeit gut wie möglich für die Weiterentwicklung der Spielerinnen genutzt. So etwas funktioniert nur, wenn wirklich alle Zahnräder ineinandergreifen. Das DTTB-Präsidium, Sportdirektor Richard Prause, Carina Beck im DTTB-Büro, die Verbands- und die Heimtrainer, aber natürlich auch die Zusammenarbeit mit den Eltern bis hin zu unserem Team hinter dem Team hier bei der EM mit meiner Trainerkollegin Jessica Böhm und unserer Physiotherapeutin Annette Zischka - ohne die Unterstützung von all diesen Seiten, und ein paar habe ich sicherlich noch vergessen, wäre eine solche Goldmedaille nicht zu schaffen gewesen.“

(Quelle: DTTB)